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Jedes dritte Kind in Flensburg lebt von HARTZ IV

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Redakteur
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Jedes dritte Kind in Flensburg lebt gemäß Sozialatlas 2015 in einem Haushalt mit SGB II-Bezug. Die Vermeidung und Linderung von Auswirkungen materieller Armut hat daher bei der Stadt Flensburg einen hohen Stellenwert.  So hat der Jugendhilfeausschuss im Jahr 2013 mit der „Richtlinie für Förderung von Zusatzangeboten an Kindertagestätten in Flensburg“ (RiZAK) beschlossen, sich nicht auf die Erstellung von theoretischen Armutsberichten zu beschränken, sondern das Zepter in die Hand zu nehmen.

Foto: Stadt Flensburg

Der Auftrag in den Flensburger Regel-Kitas geht weit über Betreuung, Bildung und Förderung hinaus. Neben den Kindern spielen auch die Eltern und das soziale Umfeld bei den pädagogischen Betreuern eine übergeordnete Rolle.

„In den Flensburger Kitas gibt es mittlerweile Angebote, die benachteiligten Kindern gleiche Chancen bieten und Eltern in ihrer Erziehungskompetenz stärken sollen“, berichtet Maren Jensen, Leiterin der städtischen Kindertagesbetreuung.

500.000 € stehen dafür jährlich zur Verfügung. Realisiert werden konnte mit diesen Mitteln auch der Fachtag „Ene Mene Muh und raus bist du?! – Armut hat viele Gesichter“ zur Sensibilisierung des pädagogischen Fachpersonals für das Erkennen von Kinderarmut. Organisiert wurde der Fachtag von einem trägerübergreifenden Arbeitskreis der sich im vergangen Jahr gebildet hatte.



Der Einladung der Stadt Flensburg folgten in der letzten Woche 80 Mitarbeiter aus den Flensburger Kitas des „evangelischen Kita-Werks“, von „Adelby 1“, der „ADS“ und der „Stadt Flensburg“ sowie aus berufsverwandten Gruppen.

„Das Thema Kinderarmut und der Umgang damit ist sehr komplex. Es gibt leider keine einheitliche Musterlösung für jedermann, “ weiß Mitorganisatorin und Projektkoordinatorin der Stadt Flensburg Birgit Meier.

Beim Fachtag habe daher der Mix aus wissenschaftlichem Input (von Diplom-Psychotherapeutin Marietta Blaue) und ergebnisoffener Diskussion der Teilnehmer von provokanten und selbstkritischen Fragestellungen viele neue Denkanstöße gegeben.

Birgit Meier ist zufrieden: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit allen Träger an einem Tisch, das Thema Kinderarmut noch einmal mehr in den Fokus des Arbeitsalltags zu rücken.“ „Wir nehmen das Thema ernst. Gemeinsam versuchen wir, allen Flensburger Kindern die bestmöglichen Voraussetzungen für eine positive Zukunft mit auf den Weg zu geben,“ so Meier weiter.

Studien des Deutschen Kinderschutzbundes zufolge haben arme Kinder schlechtere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss, sind stärker in ihrer körperlichen und gesundheitlichen Entwicklung eingeschränkt und von der sozio-kulturellen Teilhabe weitgehend ausgeschlossen.

Foto:

von links: Birgit Meier (Stadt Flensburg), Katja Bär (ev. Kita-Werk), Bent Plorin (ev . Kita-Werk), Gesa Görrissen (ADS), Christiane Stühr (Stadt Flensburg), Katja Buck (Adelby 1), Franziska Maruhn (ADS), Annedore Scholz (Adelby 1), Monika Söhler (Adelby 1), nicht im Bild: Nazli Süchting (Adelby 1)

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